Das Fahrradgeschäft gehört zu den Branchen, die zweifelsohne von der Verkehrswende und dem zunehmenden Nachhaltigkeitsbewusstsein profitieren. Zwischen 1996 und 2018 legte der Radverkehr in Deutschland laut einer Studie der Universität zu Köln um mehr als 40 Prozent zu. Umso überraschender kam nun die Nachricht, dass der Fahrradhersteller Prophete mit Hauptsitz in Rheda-Wiedenbrück vor der Insolvenz steht, ein Familienunternehmen mit über 100-jähriger Geschichte.

Ein Hackerangriff im November hat dem Unternehmen offenbar den Rest gegeben. Für etwa drei Wochen musste aus Sicherheitsgründen die gesamte IT heruntergefahren werden, wie der vorläufige Insolvenzverwalter Manuel Sack von der Kanzlei Brinkmann und Partner ZEIT ONLINE sagt. Das sei einem Betriebsstopp gleichgekommen. "Die daraus resultierenden Verluste liegen im siebenstelligen Bereich und waren für Prophete nicht mehr zu bewältigen", sagt Sack. Noch ist nicht bekannt, wer für den Angriff verantwortlich ist.